INNOVATION UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT FÜHREN ZUM ZIEL
Löwen Play erfolgreich restrukturiert
Bei Kirkland betreuen wir viele spannende Mandate. Ein Beispiel, das in Erinnerung bleibt: die finanzielle Restrukturierung der Löwen Play-Gruppe, einem der größten privaten Spielhallen-Betreiber Deutschlands.
Ein folgenschweres Zusammenspiel: Signifikante Einschränkungen des operativen Geschäftsbetriebs aufgrund von Covid-19-Restriktionen, ein verändertes regulatorisches Umfeld nach der Reform des Glücksspielrechts im Jahr 2021 sowie ein erhöhter Verschuldungsgrad belasteten das Geschäftsergebnis der Löwen Play.
Erfahre, wie ein internationales Kirkland-Team die finanzielle Restrukturierung der Gruppe dank innovativer Lösungsansätze nach nur ca. einem halben Jahr erfolgreich abschließen konnte – bei gleichzeitig bestmöglichem Ergebnis für die Mandant:innen.
Die Baseline
Die Gesamtverschuldung von Löwen Play betrug über eine halbe Milliarde Euro. Dabei bestand die Finanzierung im Wesentlichen aus einer Anleihe im Volumen von 350 Millionen Euro nach New Yorker Recht, einer revolvierenden Kreditlinie unter englischem Recht im Volumen von 40 Millionen Euro und einem Gesellschafterdarlehen im Volumen von fast 200 Millionen Euro. Nach gescheiterten Verhandlungen über eine Refinanzierung der Anleihe leitete die Gruppe, parallel zu operativen Maßnahmen wie einer Expansion des Online-Glücksspielbetriebs, eine finanzielle Restrukturierung ein. Kirkland beriet dabei eine Ad-hoc-Gruppe von Anleihegläubigern.
Das Ziel: Eine umfassende, aber zugleich rasche Restrukturierung außerhalb der Insolvenz.
Die Challenge: Die Anleihe unterlag New Yorker Recht und das deutsche Verfahren für außerinsolvenzliche Restrukturierungen – StaRUG – war bis dahin für große Kapitalstrukturen noch nicht getestet worden.
Als Associate im Restructuring stand ich bereits in den ersten Wochen im Kontakt mit Mandant:innen. Bei Kirkland stellt sich nicht die Frage nach dem „Wann“. Ziel ist es, selbständig zu arbeiten und früh eigene Workstreams zu übernehmen.
Ein innovativer Lösungsansatz
Im Zuge einer Mehrheitsabstimmung unter den Anleihebedingungen (sog. Consent Solicitation) wurde das auf die Anleihe anwendbare Recht von New Yorker Recht auf englisches Recht geändert. Dadurch konnte die Löwen Play-Gruppe das effiziente, englisch-rechtliche Scheme-of-Arrangement-Verfahren nutzen, um seine Kapitalstruktur per Mehrheitsentscheidung zu restrukturieren.
Ein signifikanter Teil der Anleiheverbindlichkeiten wurde über einen sog. Debt-Equity-Swap in Eigenkapital an der Gruppe gewandelt – was die Anleihegläubiger zu den neuen Gesellschaftern der Gruppe machte. Als weitere Maßnahme wurde die Fälligkeit des nachhaltigen, von der Finanzkraft der Gruppe getragenen Teils der Anleiheverbindlichkeiten um mehrere Jahre verlängert. Ferner wurde die bestehende revolvierende Kreditlinie mit Mitteln aus einer Ausgabe neuer Anleihen zurückgezahlt.
Dabei handelte es sich um das erste Scheme-of-Arrangement-Verfahren eines deutschen Unternehmens nach dem Brexit. Die Löwen Play-Gruppe und Kirkland als Berater der Anleihegläubiger konnten gemeinsam eine Zustimmungsquote von über 98 Prozent der Anleihe für das Scheme-of-Arrangement erzielen. Somit konnte die Restrukturierung nach nur einem halben Jahr abgeschlossen werden.
Teamwork makes the dream work
Das Kirkland-Team aus München und London hat im grenzübergreifenden Zusammenwirken der Praxisgruppen Restructuring, Debt Finance, Corporate und Capital Markets ein Restrukturierungskonzept erarbeitet und erfolgreich umgesetzt. Damit verbundene Rechtsfragen aus dem New Yorker Recht, englischem Recht und deutschem Recht sowie die internationale Steuerung der Transaktion wurden in enger Zusammenarbeit betreut und bewältigt. Auf diese Weise konnte durch Teamwork und Mut zur Innovation das für die Mandant:innen bestmögliche Ergebnis erzielt werden.
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